ISM: 01.–04.02.2026 #ISMCOLOGNE

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Wie Start-ups die Süßwaren-Trends von morgen prägen

Die ISM Köln 2025 hat gezeigt, dass Süßwaren viel mehr sein können als nur süß. Besonders in der Lab5-Zone wurde sichtbar, wie junge Food-Unternehmen Nachhaltigkeit, digitale Nähe und multisensorische Erlebnisse kombinieren. Fünf Snack-Trends geben einen Eindruck davon, wie sich die Branche entwickelt und welche Chancen sich für etablierte Marken ergeben.

Auslage mit farbenfrohen Bonbons, Fruchtgummis und innovativen Süßigkeiten als Beispiel für Süßwaren-Trends

Bunte Vielfalt an modernen Süßwaren – die aktuellen Trends der Süßwaren-Start-ups (Bild: textbest | Canva Pro)

Süßwaren-Trend 1: Clean Label und natürliche Zutaten

Viele Süßwaren-Start-ups setzen auf kurze Zutatenlisten, Transparenz und natürliche Rohstoffe. Häufig sind die Produkte vegan, bio oder ohne Zuckerzusatz. Das Konzept ist einfach und klar. Es schafft Vertrauen und passt zu einem bewussten Konsumverhalten. Marken wie Koawach oder nucao zeigen, wie sich Gesundheitsbewusstsein mit Lifestyle verbinden lässt. Die Entwicklung geht über die Rezeptur hinaus: Die Herkunft der Rohstoffe, faire Lieferketten und die Offenlegung der gesamten Produktionsschritte werden zu entscheidenden Verkaufsargumenten. Auch Verpackungsdesigns greifen die Transparenz auf, etwa durch klare Kennzeichnungen oder QR-Codes, die Zusatzinformationen über die Nachhaltigkeit der Süßwaren liefern.

Süßwaren-Trend 2: Snackification und Mini-Formate

Der Trend geht zu kleinen, portionierten Snacks, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Sie sind praktisch für unterwegs, im Büro oder bei Veranstaltungen. Start-ups denken in einzelnen Snackmomenten statt in großen Verpackungseinheiten. Die Formate sind handlich und eignen sich gut für Social-Media-Inhalte. Dabei werden oft flexible Verpackungslösungen entwickelt, die portionsweise geöffnet werden können, um Frische und Geschmack zu bewahren. Besonders erfolgreich sind Konzepte, die verschiedene Geschmacksrichtungen in einer Packung vereinen, um Abwechslung zu bieten und Impulskäufe zu fördern.

Süßwaren-Trend 3: Sinnesreize und Erlebnisprodukte

Blaue Süßwaren mit multisensorischen Eigenschaften als Beispiel für Süßwaren-Trends

Multisensorische Süßwaren – die aktuellen Trends der Süßwaren-Start-ups (Bild: textbest | Canva Pro)

Multisensorische Produkte sind eine der neuesten Süßwaren-Innovationen – sie kombinieren Textur, Farbe, Geräusch und Geschmack. Beispiele dieses Süßwaren-Trends sind sehr saure Drops mit starkem Reaktionseffekt oder gefriergetrocknete Snacks mit knuspriger Struktur. Die Verbindung aus Geschmack und Erlebnis sorgt für Aufmerksamkeit und bleibt in Erinnerung. Social Media verstärkt den Effekt. Einige Start-ups gehen einen Schritt weiter und entwickeln Produkte, die mit spielerischen Elementen arbeiten, etwa farbverändernde Bonbons oder Snacks, die sich durch Temperatur im Mund verändern. Die Erlebniskomponente wird gezielt als Differenzierungsmerkmal genutzt und häufig mit saisonalen oder limitierten Editionen kombiniert.

Süßwaren-Trend 4: Nachhaltigkeit als Teil des Geschäftsmodells

Nachhaltigkeit ist bei vielen jungen Süßwaren-Marken von Beginn an eingeplant. Das zeigt sich bei der Wahl der Verpackung, den verwendeten Zutaten und in der gesamten Produktion. Plastikfreie Lösungen, Upcycling oder klimaneutrale Prozesse sind feste Bestandteile und stärken die Glaubwürdigkeit. Besonders im Süßwarensegment, das traditionell stark verpackungsintensiv ist, erarbeiten Start-ups im Rahmen dieses Süßwaren-Trends neue Wege, um Abfall zu reduzieren. Wiederverwendbare Dosen, kompostierbare Folien oder Mehrwegkonzepte sind längst keine Nischenlösungen mehr. Durch diese konsequente Umsetzung von Nachhaltigkeit bei Süßwaren entsteht ein klarer Markenkern, der Verbraucher überzeugt und Partnerunternehmen in Handel und Gastronomie anspricht.

Süßwaren-Trend 5: Digitale Nähe und Creator-Kultur

Social Media dient nicht nur zur Bewerbung, sondern auch zur Produktentwicklung. Viele Start-ups beziehen ihre Community aktiv ein. Co-Creation, Live-Tastings oder Video-Formate auf Plattformen wie TikTok schaffen Interaktion und binden Konsumierende langfristig ein. Erfolgreiche Beispiele sind Influencerinnen und Influencer, die neue Geschmacksrichtungen der Süßwaren vorab testen und in Abstimmungen einbeziehen. Die enge Verzahnung von Content und Produktentwicklung beschleunigt Innovationszyklen und reduziert das Risiko von Fehlentwicklungen, da das Feedback in Echtzeit in die Optimierung einfließt.

Was etablierte Marken von Start-ups lernen können

Start-ups punkten mit klarer Fokussierung, schneller Reaktion auf Marktfeedback und einem Purpose, der von Anfang an mit der Marke verbunden ist – etwa Plastikvermeidung oder zuckerfreie Rezepturen. Clean Label, snackbare Formate und Health Claims wie „zuckerfrei“ oder „proteinreich“ treffen als Süßwaren-Trends den Zeitgeist und lassen sich wirkungsvoll in sozialen Medien inszenieren.

Für etablierte Marken sind Kooperationen mit jungen Unternehmen ein effektiver Weg, von ihrer Innovationskraft zu profitieren. Gemeinsame Produktentwicklungen, limitierte Editionen oder crossmediale Kampagnen können frischen Schwung bringen, neue Zielgruppen erschließen und das Markenimage modernisieren. Wer solche Impulse nutzt, bleibt nicht nur wettbewerbsfähig, sondern gestaltet die Süßwarenwelt aktiv mit.

Best Practices aus der ISM Lab5-Praxis

  • Live-Verkostungen mit direktem Feedback von Influencerinnen und Messegästen
  • TikTok-Formate mit überraschenden Geschmacks- oder Texturerlebnissen
  • Co-Creation-Formate, bei denen Konsumierende neue Geschmacksrichtungen mitentwickeln

Die ISM 2025 zeigt, dass Start-ups frische Impulse in die Süßwarenwelt bringen. Klare Werte, innovative Produkte und Nähe zur Kundschaft eröffnen auch etablierten Marken neue Chancen für Inspiration und Zusammenarbeit. Die nächste Gelegenheit, die neuesten Süßwaren-Trends live zu entdecken, bietet sich vom 1. bis 4. Februar 2026 auf der ISM in Köln.